antike stätten in tunesien
Tunesien war als Africa Proconsularis der Kern des antiken Africa, eine regelrechte antike Städtelandschaft: Karthago, von Phöniziern gegründet, von den Römern zerstört, wiederaufgebaut und in ihrer Epik besungen, ist nur ein Beispiel für die weltgeschichtliche Bedeutung dieses Gebiets. Wir begeben uns auf die Spuren von Numidern, Puniern und Römern und lassen uns wie in einer Zeitreise ins Zentrum römischer Städte versetzen. Und immer wieder geniessen wir malerische Altstädte mit ikonischen Bauten aus islamischer Zeit. Es gibt eben kein Ende der Geschichte…
Reiseprogramm
Karthago und mehr...
1. Tag (Sa): Ankunft in Afrika, pardon: Africa!
Wir machen uns mit unserer neuen Umgebung in der Altstadt von Tunis (UNESCO-Welterbe) vertraut. Ihr Zentrum bildet die Zitouna-Moschee, eine der historisch und baulich bedeutendsten Moscheen Nordafrikas. 3 Übernachtungen in Tunis.
2. Tag (So): Grauen und Glanz der Antike
Von dem phönizischen Karthago, der Gegenspielerin Roms, zeugen eine punische Grab- und Kultstätte. Von der kaiserzeitlichen Weltstadt sind Reste der Antoninus-Thermen des 2. Jhs. zu sehen, ebenso das Amphitheater, Schauplatz christlicher Martyrien. Anhand der Mosaiksammlung des Bardo-Museums gewinnen wir einen Einblick in römisches Raumdekor.
3. Tag (Mo): Von Krieg und Kunst
Im ursprünglich phönizischen Utica spielte sich ein römisches Historiendrama ab: Hier unterlag Marcus Porcius Cato im April 46 v. Chr. Caesar im Bürgerkrieg und ging darauf in den Freitod. Danach besuchen wir das in mehrfachem Sinne «malerische» Sidi Bou Said, Aufenthaltsort der Maler Klee, Macke und Moilliet.
4. Tag (Di): Multiethnisches Africa
Das Brunnenhaus am Berg Zaghouan, dem antiken Zigua, versorgte Karthago mit Wasser. In Thuburbo Maius verschmolzen die Kulturen: Anfangs eine Siedlung der «Berber», wurde die Stadt in römischer Zeit mit einem Kapitol versehen, während in seinen Tempeln weiterhin punische Kulte gepflegt wurden. Kontinuität zeigt auch Ain Tounga, dessen Name auf Thignica zurückgeht. 2 Übernachtungen in Dougga.
5. Tag (Mi): Zeugnisse der Pax Romana
Ursprünglich eine libysche Siedlung, wurde Bulla Regia Sitz des Numiderkönigs Massinissa, und in römischer Zeit blühte es fort. Das benachbarte Simitthus lieferte begehrten Marmor. Im hervorragend erhaltenen Thugga zeugen Architektur und Inschriften von numidischer, punischer und römischer Kultur.
6. Tag (Do): Wenn Steine sprechen
In Althiburus wurde bis in römische Zeit der punische Gott Baal Hamon verehrt. Ammaedara war in der Kaiserzeit Heerlager und Veteranensiedlung. Religiöses Miteinander zeigt auch Mactaris, wo punische Götter als Apollo und Liber Pater verehrt wurden. 1 Übernachtung in Sbeitla.
7. Tag (Fr): Rom en miniature
Sufetula prangt mit Ehrenbögen, Forum und Tempeln, Thermen, Theater und Kirchen: Hier können wir die Tempelbauten einer «kapitolinischen Trias» (Iuppiter, Iuno, Minerva) bewundern, die sich an der nicht mehr sichtbaren Trias auf dem Kapitol in Rom orientiert.
1 Übernachtung in Kairouan.
8. Tag (Sa): Schauplätze und Schauspiele
Der Morgen gilt Kairouan, Brennpunkt islamischer Geschichte, mit seiner Hauptmoschee, einer Ikone islamischer Baukunst, und der «Barbiermoschee», dem Grab eines Prophetengefährten. Am Nachmittag führt uns der Weg nach Sousse über El Djem. Dessen Amphitheater ist noch bis zu den oberen Rängen erhalten. 2 Übernachtungen in Sousse.
9. Tag (So): Musse in Sousse
Morgens Besichtigung der Medina von Sousse mit dem Archäologischen Museum, dessen Mosaiken einen Eindruck vom Reichtum der Provinz Africa geben, und dem Wohnmuseum Dar Essid. Am Nachmittag Zeit für eigene Erkundungen oder ein Bad im Meer.
10. Tag (Mo): Spuren von Malern und Dichtern
Am Morgen fahren wir nach Hammamet, Refugium für Maler wie Klee und Macke und Literaten wie Flaubert und Oscar Wilde. Nach Besuch der malerischen Altstadt und Mittagessen brechen wir auf nach Tunis. 1 Übernachtung in Tunis.
11. Tag (Di): Von Africa nach Europa
Am Vormittag Rückflug nach Zürich.
Studium der Klassischen Philologie, Philosophie und Geschichte in Marburg und Cambridge. Nach einem Forschungsjahr in Princeton lehrte er fast 20 Jahre lang Alte Geschichte an der Universität Zürich. Seit über 30 Jahren epigraphische und archäologische Feldforschung in der Türkei. Tunesien kennt er von verschiedenen Reisen her. Autor der «Geschichte Kleinasiens in der Antike» und «Rom und der Orient» (beide Beck-Verlag, München).
konzept & Leitung:
Prof. Dr. Christian Marek
11 Reisetage
27.09. – 07.10.2025 (Samstag bis Dienstag)
Preise
ab / bis Zürich
Einzelzimmerzuschlag
Mindest-Teilnehmerzahl: 12, maximal 25
Fr.
Fr.
3760.–
440.–
Leistungen