der zauber ostanatoliens
Reiseprogramm
Kulturschätze zwischen Schwarzem Meer und Vansee
Ganz weit im Osten lässt sich die faszinierende Rolle Anatoliens als historischer Schmelztiegel der Kulturen eindrucksvoll nacherleben: Während die Hafenstadt Trabzon noch ganz vom Geiste Byzanz’ geprägt erscheint, wartet das Landesinnere in Kars, Ani und am Vansee mit prachtvollen christlichen Architekturen des georgischen und armenischen Mittelalters auf: Oft ruinös und wie von der Natur fast verschlungen, geht von ihrer Erscheinung doch feinste Artistik und unbändige Gestaltkraft aus, welche sich in Erzurum dann in den muslimischen Prachtbauten der Seldschuken wiederfindet.
Eine Reise durch Ostanatolien ist dabei auch immer ein Erlebnis türkischer Gegenwartskultur, im betriebigen Alltag der Provinzstädte, in der entgegenkommenden Herzlichkeit der Menschen, in der Archaik des Landlebens und in genussvoller Kenntnisnahme anatolischer Kochkunst.
1. Tag (Do): Auftakt in Trabzon
Früh morgens Flug über Istanbul nach Trabzon am Schwarzen Meer. Abendspaziergang durch das quirlige Zentrum der Stadt. 2 Übernachtungen in Trabzon.
2. Tag (Fr): Die andere Hagia Sophia
Wir streifen über den kunterbunten Markt von Trabzon, dann erleben wir, wie die Oströmer im Mittelalter in ihrer Exilstadt Trapezunt eine eigene Hagia Sophia gestalteten: Expressive Fresken und Reliefs sowie die idealtypische Struktur der byzantinischen Kreuzkuppelkirche bilden ein eindrucksvolles Gesamtkunstwerk. Nachmittags Spaziergang durch die Altstadt von Trabzon – wie wär’s mit einem Çay bei der ehemaligen Kathedrale?
3. Tag (Sa): Das Kloster in der Felswand
Morgens geht’s hinauf zum spektakulär am Felsen klebenden Sumela-Kloster, seit der Spätantike ein Ort der Marienverehrung. Auf dem Weg südwärts durchs Pontosgebirge erreichen wir das preisgekrönte Baksi-Museum: Moderne Kunst und Skulptur inmitten der anatolischen Hochebene! 1 Übernachtung bei Bayburt.
4. Tag (So): Mama Hatuns Vermächtnis
Auf der Fahrt in die ostanatolische «Hauptstadt» Erzurum erkunden wir das einsame Gelände bei Tercan und stossen auf die Ruinen des armenischen Gregorsklosters. Mit Karawanserei und Türbe der seldschukischen Herrscherin Mama Hatun erleben wir architektonische Zeugen eines Epochenwandels.
2 Übernachtungen in Erzurum.
5. Tag (Mo): Wer kennt Tao-Klardschetien?
Nordwärts geht es ins mittelalterliche Herrschaftsgebiet des Königreiches von Georgien. Bei Yusufeli suchen wir nach der verwunschen verwucherten Kirche von Dörtkilise. So schön der Bau noch im Ruinösen, doch wann wird ihn die Natur still und langsam verschlingen? In Öskvank kommt die altgeorgische Ornamentkunst auf einen reizvollen Höhepunkt.
6. Tag (Di): Die Schönheit der Muqarnas
In Erzurum hat sich ein eindrucksvolles Ensemble hochmittelalterlicher Bauten erhalten: die alte Moschee, zwei kristallin und majestätisch wirkende Koranschulen sowie die elegant gruppierten Türben seldschukischer Herrscher markieren die herb-orientalische Gestalt der Stadt. Weiterfahrt durch meditative Landschaft nach Kars. 2 Übernachtungen in Kars
7. Tag (Mi): Die Kathedrale im Nichts
Ani! Auf dem Hochplateau an der heutigen armenischen Grenze lebten im frühen Mittelalter fast hunderttausend Menschen und bauten grandiose Kirchen. Was davon noch steht in atmosphärisch verdichteter Einsamkeit, lädt zum staunenden Entdecken ein! In Kars weht der literarische Geist Orhan Pamuks durch die Strassenzüge der Altstadt.
8. Tag (Do): Selamlik und Haremlik
Fahrt nach Dogubayazit zum Wüstenpalast des osmanischen Gouverneurs Ishak Pasha: eine anatolische Rokoko-Phantasie in grandioser Weltkulisse! Auf der Weiterfahrt erhaschen wir mit etwas Glück einen Blick auf den biblischen Berg Ararat, dann kommt der Vansee in Sicht. 2 Übernachtungen bei Van.
9. Tag (Fr): Die Schatzinsel
Bootsausflug zur Insel Achtamar: Schon von weitem leuchtet uns die Silhouette der Heiliggeistkirche entgegen, aus der Nähe aber ist’s das reine Entzücken: Wie fromme, steinerne Tattoos ziehen sich biblische Bildreliefs um die «Haut» der Kirche – nie gesehen! In Van erklimmen wir die Höhe des einstigen Burgberges: Von hier aus herrschten in vorchristlicher Zeit die geheimnisvollen Urartäer, doch der Blick auf den türkisen See verortet uns im Jetzt eines anatolischen Nachmittags.
10. Tag (Sa): Goodbye Anatolia
Im Laufe des Tages Rückflug in die Schweiz, wo wir am Abend ankommen.
Spätantike, Mittelalter und Moderne: Aus diesem thematischen Spannungsbogen schöpft der Kunst-historiker und Fotokünstler Stephan Sievers Leidenschaft und Energie für Studienreisen, die das unmittelbare Erleben von Werk und Welt in den Mittelpunkt stellen. Präzises Hinsehen, philosophisches Erwägen, historisches Vernetzen und dann irgendwann: En Guete und Zum Wohl!
konzept & Leitung:
Stephan Sievers
preise
ab / bis Zürich
Einzelzimmerzuschlag
Mindest-Teilnehmerzahl: 14, maximal 25
Fr.
Fr.
4250.–
580.–
10 Reisetage
12.06. – 21.06.2025 (Donnerstag bis Samstag)
Leistungen