Kunstreise Duisburg & Hamburg

Reiseprogramm

1. Tag (Di): Expressionistischer Start

Mit der Bahn nach Duisburg, wo wir das Museum von Wilhelm Lehmbruck (1881 – 1919) besuchen, dessen Werk einen Höhepunkt des deutschen Expressionismus darstellt. Ausgehend vom Naturalismus entwickelte der Künstler immer stärker stilisierte Figuren, die zunächst Verinnerlichung, dann während des Ersten Weltkriegs zunehmend Verzweiflung und Elend, aber auch Vergeistigung ausdrückten. Anhand des ausgestellten Gesamtwerks werden wir die Entwicklung seiner Kunst unmittelbar nachvollziehen können, eine Entwicklung, die mit dem Freitod Lehmbrucks ein abruptes Ende fand. 1 Übernachtung in Duisburg.

2. Tag (Mi): Expressive Altäre

Mit der Bahn fahren wir nach Hamburg. Dort statten wir der Mittelalterabteilung der Kunsthalle einen Besuch ab. Höhepunkt ist der «Grabower Altar» von Bertram von Minden, entstanden um 1380. Wir besprechen die komplexe Ikonographie, widmen uns aber auch stilistischen Fragen. Wie für das Mittelalter üblich, ist der grosse Flügelaltar eine Gemeinschaftsproduktion der Werkstatt, sodass wir anhand der Qualitätsunterschiede versuchen werden, eine Händescheidung vorzunehmen.
3 Übernachtungen in Hamburg.

3. Tag (Do): Von extrovertiert Barock zu introvertiert Modern

Heute wenden wir uns in der Kunsthalle dem Barock zu. Anhand von Bildvergleichen erleben wir Rembrandt (1606 – 1669) und Rubens (1577 – 1640) als unvergleichliche Figurenmaler und Claude Lorrain (1600 – 1682) als vorbildhaften Landschaftsmaler. Am Nachmittag besuchen wir das Ernst Barlach Haus mit seiner Sammlung von Holzfiguren des Meisters (1870 – 1938). Auch wenn sich diese mit ihren geschlossenen Formen grundsätzlich von Lehmbrucks Menschendarstellungen unterscheiden, so verbindet die beiden Künstler ihr Humanismus, der in den Dreissigerjahren zu einer Vergeistigung bei Barlachs Figuren führte, als hätten sie sich vor dem Nationalsozialismus in sich zurückgezogen.

4. Tag (Fr): Die Welt hinter dem Bild – der Blick für den «entscheidenden Moment»

Unser heutiger Rundgang durch die Kunsthalle gilt den grossen deutschen Romantikern Caspar David Friedrich (1774 – 1840) und Philipp Otto Runge (1777 – 1810). Ergründen wir die Symbolik ihres Werkes, um die Tiefe ihrer Gedankenwelt zu verstehen! Nach dem Mittag besuchen wir im Bucerius Kunst Forum die Ausstellung «Watch! Watch! Watch! Henri Cartier-Bresson» (1908 – 2004) über einen der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, berühmt für sein Gespür für den «entscheidenden Moment». Die grosse Retrospektive ermöglicht uns, sein ganzes Lebenswerk zu verfolgen.

5. Tag (Sa): Realistisch betrachtete Impressionisten

Vor der Heimfahrt mit der Bahn widmen wir uns in der Kunsthalle den beiden deutschen Realisten Adolph Menzel (1815 – 1905) und Max Liebermann (1847 – 1935), deren Gemälde wir mit wichtigen Werken der französischen Impressionisten vergleichen, so etwa Edouard Manets (1832 – 1883) «Nana».