Gartenland Frankreich
Historische Gartenanlagen rund um Paris
1. Tag (Sa): Erste Begegnung mit Le Nôtre
Per Zug reisen wir von Zürich nach Paris. Dort erwartet uns Hans von Trotha. Im bequemen Reisebus geht es nach Vaux-Le-Vicomte, einem Gesamtkunstwerk aus Schloss und Park, für das der grosse André Le Nôtre Mitte des 17. Jahrhunderts den Garten à la Française erfand. Drei Nächte im exklusiven Hotel «Le Louis Versailles».
2. Tag (So): Gesamtkunstwerk Versailles
Der Tag ist ganz den vielgestaltigen Gartenanlagen des Weltkulturerbes Versailles gewidmet (kein Schloss-Besuch), vom Hotel fussläufig zu erreichen. Ein Mittagessen wird nach der ausführlichen Besichtigung von Le Nôtres spektakulärem Park mit seinen Musik und Wasserspielen in einem historischen Ausflugslokal direkt am Grand Canal serviert, bevor es weiter geht zum Grand Trianon und zum Petit Trianon mit ihren zauberhaften Gärten. Abschluss der Besichtigungen bildet Marie Antoinettes idyllisches, aber auch berüchtigtes, Hameau de La Reine.
3. Tag (Mo): Gärten der Renaissance
In Privatbesitz befindet sich das Château de Courances, ein Renaissance-Bau, der immer wieder verändert wurde. Das gilt auch für die Gärten, bekannt für ihre zahlreichen Quellen und die daraus gespeisten Wasserspiele – einer der verwunschensten Gärten Frankreichs, der extra für uns sein Tor öffnet. Nicht weit ist es von dort nach Fontainebleau. Das UNESCOWeltkulturerbe gilt als der erste Renaissance-Bau Frankreichs. Und seit der Renaissance sind hier wie überall in Europa Gärten untrennbar mit Schlossbaukonzepten verbunden.
4. Tag (Di): Desert de Retz & Saint-Germain-en-Laye
Nach einer kurzen Busfahrt haben wir einen der originellsten und stimmungsvollsten Landschaftsgärten aus dem 18. Jh. in Frankreich ganz für uns: Le Désert de Retz. Es ist der perfekte Ort für eine Einführung in den literarischen Charakter des Englischen Gartens, der auch in Frankreich auf das Gärtnern à La Française folgte. Wenige Kilometer sind es nach Saint-Germain-en-Laye, wo Ludwig XIV. auf die Fertigstellung von Versailles wartete und wo wir auf Le Nôtres berühmter Grande Terrasse einen leichten late lunch und einen Kaffee nehmen, bevor es weitergeht nach Ermenonville. 2 Übernachtungen im Schloss.
5. Tag (Mi): Überwältigendes Chantilly
Am Vormittag geht es in das nur 25 Kilometer entfernte Chantilly. Das Schloss beherbergt eine der bedeutendsten Kunstsammlungen Frankreichs. Davor entfaltet sich noch einmal die Pracht des Französischen Gartens, am Rande befindet sich das Vorbild für Marie Antoinettes Hameau, mit einem Restaurant. Der Nachmittag gehört dem Park von Ermenonville, einem der seinerzeit berühmtesten Englischen Gärten Frankreichs, zudem Sterbe- und Begräbnisort von Jean Jacques Rousseau.
6. Tag (Do): Zurück in die Gegenwart
Nach der zweiten Nacht im Schloss steht die Rückfahrt nach Paris zum Gare de Lyon an. Unterwegs besuchen wir eine letzte Parkanlage am Stadtrand von Paris, wo auf dem ehemaligen Citroën-Werksgelände 1992 eine (post)moderne Vision von Gartenkunst entstand. Die moderne Gartenanlage wird all das, was auf dieser Reise zu sehen und zu erleben war, im postmodernen Zitat noch einmal reflektieren: der Parc André Citroën. Am Nachmittag Zugfahrt nach Zürich.
«Sie sind ein glücklicher Mensch, Le Nôtre», soll der französische König Ludwig XIV. zu seinem Gärtner gesagt haben, dem Schöpfer des Französischen Gartens, ohne den Europa damals anders ausgesehen hätte. In Versailles konzentrierte König Ludwig XIV. die Macht und liess seine Architekten zusammen mit jenem André Le Nôtre ein Gesamtkunstwerk erschaffen, das kein Vorbild kannte, der Welt aber selbst bald als Vorbild dienen sollte.
Aber nicht nur Könige, auch Minister und andere ambitionierte Adelige schufen rund um Paris Paradiese der Abgeschiedenheit, die immer auch Orte der Repräsentation waren und zeigen sollten, wie modern, originell, gebildet und weise die Bauherren waren. Der Stil dieser Landsitze veränderte sich mit dem Zeitgeschmack. So lässt sich auf einer Tour rund um die französische Hauptstadt eine Geschichte der Gartenkunst als Spiegel zeitgenössischer Ideen vom Ausgang der Renaissance über die Romantik bis in unsere Gegenwart erleben. Denn Frankreich verstand sich immer und versteht sich auch heute noch als Gartennation. Eine idyllische Zeitreise vom 17. bis ins 21. Jahrhundert und eine Reise zu ganz unterschiedlichen Visionen davon, was eine Idylle ist.
konzept & Leitung:
Hans von Trotha
Wer Bücher, Vorträge oder Gartenführungen von Hans von Trotha kennt, weiss, dass sie Welten erschliessen, die man selbst so nicht entdeckt hätte. Seine Reisen sind keine botanischen Exkursionen, sie bieten dafür sinnliche Zeitreisen in die Welt der Philosophie, Kunst, Architektur und Literatur. Er bringt die Gärten zum Sprechen, erzählt, wie sie gemeint waren, als sie entstanden, und wie sie auch heute noch so erlebt werden können, wenn man weiss, was in ihnen steckt. Auch Gärten, die man schon zu kennen meint, erschliessen sich auf diese Weise noch einmal neu. Sein Buch «Der Französische Garten» erhalten Sie mit den Reiseunterlagen.
6 Reisetage
05.07. – 10.07.2025 (Samstag bis Donnerstag)
preise
ab / bis Zürich
Einzelzimmerzuschlag
Mindest-Teilnehmerzahl: 14, maximal 25
Fr.
Fr.
3690.–
650.–
Leistungen