Der Blaue reiter
Brennpunkte der Kunstgeschichte des frühen 20. Jahrhunderts
München war im 19. Jahrhundert eine der wichtigen Kunstmetropolen Europas. Hier gründeten Wassily Kandinsky, Franz Marc, August Macke, Paul Klee, Gabriele Münter u.a. 1912 die Künstlervereinigung «Der Blaue Reiter», die einen Hauptbeitrag zur Klassischen Moderne leistete. Den eingehendsten Überblick über die Kunst des «Blauen Reiters» vermittelt das Lenbachhaus München. In den Museen Münchens lassen sich auch die Voraussetzungen und Auswirkungen der Revolution des «Blauen Reiters» nachzeichnen. Mit diesem Rüstzeug versehen, wird der Besuch der Originalschauplätze in Murnau am Staffelsee, in Sindelsdorf, Ried und Kochel am See zum Erlebnis.
Reiseprogramm
1. Tag (Di): Auf zum «Blauen Reiter»
Wir erreichen München am frühen Nachmittag im Zug. Auftakt unserer Besichtigungen ist der Besuch des Lenbachhauses in München, wo wir uns mit den Zielen und dem Werk der Künstlerinnen und Künstler des «Blauen Reiters» auseinandersetzen. 2 Übernachtungen in München.
2. Tag (Mi): Vorreiter: Von Mittelalter bis Moderne
Um Vorgeschichte und Voraussetzungen des «Blauen Reiters» zu verstehen, besuchen wir Münchens Pinakotheken: Am Vormittag die auch architektonisch interessante Pinakothek der Moderne, wo wir einen Überblick über die gleichzeitigen deutschen Expressionisten erhalten und das Nachwirken der Pioniergeneration verfolgen. Am Nachmittag widmen wir uns in der Alten Pinakothek ausgesuchten Werken von Künstlern vom Mittelalter bis ins späte 18. Jh.
3. Tag (Do): Der Ritt in die Abstraktion
In der Schackgalerie und der Villa Stuck vertiefen wir uns in die künstlerischen Voraussetzungen des Schritts in die ungegenständliche Kunst und befassen uns mit dem Werk von Arnold Böcklin bis Franz Stuck. Am späteren Nachmittag fahren wir mit der Bahn nach Murnau.
4 Übernachtungen in Murnau.
4. Tag (Fr): Motivsuche in Murnau
Im Kurgästehaus orientiert uns ein Einführungsvortrag über Murnau zur Zeit des «Blauen Reiters». Bei einem Rundgang durch das Städtchen suchen wir Motivorte der Künstler auf und vergleichen Kunstwerk und Realität. Kandinsky wohnte mit seiner Lebensgefährtin Gabriele Münter ab 1908 in Murnau. Im «Russenhaus», dessen bescheidene Stuben zur Geburtsstätte der abstrakten Malerei wurden, entwickelte sich die Kunstrichtung, die das geistige Weltbild des 20. Jahrhunderts entscheidend geprägt hat. Nach diesem Besuch spazieren wir zum idyllischen Ramsacherkircherl, dessen Altarbild mit der Darstellung des Kirchenpatrons St. Georg zum Symbol des «Blauen Reiters» wurde.
5. Tag (Sa): Schlossmuseum und Murnauer Moos
Wir besuchen das Murnauer Schloss mit seinen einzigartigen Sammlungen. Die Werke der Expressionistin Gabriele Münter, Mitbegründerin des «Blauen Reiters», und die «Blaue Reiter»-Ausstellung selbst werden uns begeistern. Ebenso faszinierend sind die Hinterglasmalerei-Sammlung und die Dokumentations-Ausstellung zu Ödön von Horváth. Am Nachmittag erkunden wir im Murnauer Moos die besonderen Eigenheiten dieser prächtigen Voralpenlandschaft.
6. Tag (So): Das Franz-Marc-Museum
Mit dem Bus geht es nach Sindelsdorf zum berühmtesten irdischen Paradies der deutschen Kunstgeschichte. Über Kloster Benediktbeuren fahren wir am Kochel- und Walchsee vorbei zum Herzogstand, wo wir mit der Standseilbahn zur König Ludwig-Jagdhütte hinauf gondeln. Am Nachmittag beschäftigen wir uns im Franz Marc-Museum bei Kochel mit Leben und Schaffen dieses Wegbereiters der Moderne und besuchen anschliessend das Grab des Künstlers, der im Ersten Weltkrieg fiel.
7. Tag (Mo): Über Oberammergau nach Hause
Zum Abschluss unserer Reise besuchen wir Oberammergau, berühmt vor allem durch seine Schnitzer, und das Kloster Ettal. Der imposante Bau des Benediktinerklosters steht in schönem Kontrast zur anmutigen Lüftlmalerei der Oberammergauer Häuser. Als letzten Höhepunkt besichtigen wir die Wies, einen der schönsten Rokokobauten Bayerns. Weiterfahrt nach München und Zugfahrt nach Zürich.
Konzept & Leitung:
Dr. Matthias Frehner
Nach dem Studium der Kunstgeschichte, neueren deutschen Literatur und der klassischen Archäologie Dissertation über die Geschichte der Schweizer Eisenplastik. Konservator der Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» von 1989 bis 1996. Anschliessend Kunstredaktor der Neuen Zürcher Zeitung und von 2002 bis 2016 Direktor des Kunstmuseums Bern. 2016 bis 2018 Direktor Sammlungen Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee. Publikationen u.a. zu Giovanni Segantini, Ferdinand Hodler, Félix Vallotton, Giovanni Giacometti sowie zum Thema Raubkunst. Seine vielfältigen Beziehungen ermöglichen Begegnungen und öffnen Türen, was er gerne mit kunstinteressierten Mitreisenden teilt.
7 Reisetage
26.08. – 01.09.2025 (Dienstag bis Montag)
Preise
ab / bis Zürich
Einzelzimmerzuschlag
Mindest-Teilnehmerzahl: 12, maximal 20
Fr.
Fr.
2740.–
480.–
Leistungen