Über Uns
Testen Sie uns - wir freuen uns auf Sie!
Wer sind wir?
Als Mitglied des 1955 gegründeten Vereins Reisehochschule Zürich (dazu gehört auch rhz Sprachen) sind wir dem Ziel verpflichtet «Kenntnisse über fremde Länder und Völker zu fördern».
Ein Team von 7 Personen im Büro und über 30 Experten-Reiseleiter konzipieren und organisieren über 80 Studienreisen weltweit. Schwerpunktthemen sind unter Anderem Kunstgeschichte, Architektur, Archäologie, Literatur, Musik, Geologie, Geschichte oder Politik.
Unsere Reisen bieten wir auch in Zusammenarbeit mit NZZ Leserreisen, Volkshochschule Zürich, Volkshochschule beider Basel, Alumni Universität Zürich, Basel, Fribourg, Alumni ETH und verschiedenen Museen an.
rhz reisen gehört zur Knecht Reisegruppe. Wir sind Mitglied beim Garantiefonds der Schweizer Reisebranche.
Was ist das Besondere an unseren Studienreisen?
Jede Reise wird von unseren Reiseleitern konzipiert, geplant und geleitet. So können wir gewährleisten, dass das ganze Fachwissen, die Kontakte und Erfahrung unserer Experten in die Reise einfliessen. Eine echte Studienreise eben – und jede Reise ein Unikat!
Die fundierten Ausführungen unserer Reiseleitung helfen den Reiseteilnehmern, das Gesehene mit Wissen zu verbinden, in die oft rätselhaften Kulturen unbekannter Länder einzutauchen und Bekanntes in einem neuen Licht zu sehen. Unsere Experten öffnen Türen, die sonst verschlossen sind und organisieren Begegnungen, die unsere Reisen zu etwas Besonderem machen und den Teilnehmern einen vertieften Einblick in die bereiste Destination ermöglichen. Unsere Reisen erschliessen nicht nur die schönsten Kunstwerke der Welt, sondern verstehen sich selber als Gesamtkunstwerk. Dazu gehören bewährte Hotels der oberen Mittelklasse, ausgesuchte Restaurants sowie bequeme und geräumige Busse.
Studienreisen erweitern den Erfahrungshorizont und das Wissen über die Kultur und Kunst, die Sonnen-, aber auch Schattenseiten der bereisten Destination. Sie gewähren einen vertieften Einblick, der bei einer üblichen touristischen Reise nicht möglich ist.
70 JAHRE RHZ REISEN
Eine Zeitreise der Reisehochschule Zürich
von Dr. Urs Gösken
Ach, richtig – die Weltgeschichte: Jahrgang 1955, ist die rhz im Grunde ein typisches Kind der Umbruchzeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Noch nicht lange war es her, dass die Menschen der daran beteiligten Nationen aus Schützengräben, Bunkern, Panzern und Trümmern geklettert waren – und die Schweizer aus ihrem Reduit. Aber eben dieser Abschied des Schweizer Volkes von der Igelhaltung zog sich in den Augen eines ihrer Landsleute zu lange hin: Ein gewisser Dr. Arthur Gloor, ein weltoffener Eid- und Zeitgenosse, wurde in seiner damaligen Funktion als Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wissenschaftsphilosophie an der ETH zum alljährlichen Internationalen Seminar an die Harvard University eingeladen. Gastgeber war kein Geringerer als Dr. Henry Kissinger, der in seiner weiteren Karriere ja selbst die Weltgeschichte prägen sollte. Thema war der globale Paradigmenwechsel nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und die Frage, wie sich ein jedes Land in der neuen Weltordnung am besten positioniere. Was die Schweiz betraf, so waren Gloor und Kissinger sich offenbar einig: Die Schweizer müssten aus der Höhle ihrer Alpenfestung emporsteigen ins Licht der grossen weiten Welt, ansonsten drohe gefährlicher Stillstand – auch geistig!
So stand gewissermassen Kissinger Pate, als Gloor nun den Entschluss fasste, den Aufstieg seiner Landsleute aus der Höhle zu organisieren, indem er als Beitrag zur notwendigen Öffnung der Schweiz gegen aussen 1955 einen Verein im Sinne von Art. 60ff. des ZGB ins Handelsregister eintragen liess mit dem Ziel: «Förderung und Verbreitung der Kenntnisse über Wesensart, Kultur sowie über die gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Struktur fremder Länder und Völker.» Die rhz war
geboren!
Dr. Gloor machte keine halben Sachen. Gleich auf drei Wegen sollte die Öffnung erreicht werden: Reisen, Sprachvermittlung und Aussenhandel. Für jeden dieser Geschäftsbereiche schuf der Verein eigene Abteilungen, die später zu selbständigen Firmen wurden (rhz-Reisen, rhz-Sprachen, rhz-Aussenhandel). Der Verein wachte weiterhin darüber, dass deren Praxis mit der Idee des Gründers
übereinstimmte.
So begann die Reise der rhz und ihrer Gäste in «fremde Länder» zu «fremden Völkern». Und wer weiss: Vielleicht war das «Fremde» am Beginn dieser Reise, in den 1950er Jahren, ja fremder als heute – jedenfalls war es nicht einen Klick weit entfernt: Es gab keine Billigflüge nach Phuket oder fürs X-mas Shopping nach New York. Und selbst wenn man es dorthin geschafft hätte, man hätte es nicht
per Selfie dokumentieren können (nun gut: Dafür war Overtourism kein Problem). Dabei schienen die sozioökonomischen Voraussetzungen für Reiselust in den 1950er Jahren doch so vielversprechend: Es schwiegen die Waffen, es brummte die Wirtschaft, die Menschen wurden wohlhabend – die Reise für Reiseunternehmen ging rosigen Horizonten entgegen! Und den Reiseplänen eines Studienreiseanbieters wie rhz kamen noch zwei weitere Faktoren zugute: Da Einzelreisen, angefangen mit dem Buchen, damals zu mühsam und zu teuer waren, würde das vorherrschende Reiseformat – so die Prognose – die Gruppenreise bleiben. Zugleich herrschte das Gefühl, dass man – und erst recht frau – in der Gruppe sicherer reise – zumal zu «fremden Völkern».
Ausserdem waren viele Menschen nicht nur reisehungrig, sondern auch wissensdurstig. Denn beim damaligen Publikum handelte es sich nicht um eine Wissensgesellschaft im heutigen Sinne: Viele Menschen hatten aus rein materiellen Gründen keine Chance, ein Gymnasium zu besuchen, geschweige denn eine Universität (für Frauen war es noch einmal eine eigene Geschichte) – und viele bedauerten das.
So waren sie dankbar, Bildung, die sie im Klassenzimmer oder im Hörsaal verpasst hatten, auf Reisen nachholen zu können, und die rhz war für sie eine Hochschule auf Rädern – eine Reise-Hochschule
eben. Entsprechend hoch war lange Zeit auch der Anteil von Gymnasiallehrern unter den Reiseleitern. Manche Bildungsinhalte, die Reisegästen von anno dazumal auf rhz-Reisen vermittelt wurden, hätten sie allerdings im Schulzimmer wohl nicht mitbekommen: Denn unter einer Bildungsreise verstand rhz nicht nur «Auf Goethes Spuren in Italien» u.ä. rhz reisen führte auch als einer der ersten westlichen Anbieter bereits 1957 (!) Reisen nach China durch. Die Definition des Unternehmens als Verein wirkte auf die staatstragenden Feinde des Kapitalismus in Beijing offenbar antikapitalistisch genug. Und so reiste die rhz auf teils neuen Pfaden durch die Zeit und durch die Welt.
Aber die Zeit und die Welt – sie ändern sich: Reisen selbst wurde zum individualisierten Massenphänomen (das klingt vielleicht nur widersprüchlich), der «Bildungsbürger» zur Rarität, der Ostblock rissig, und der Anfang des Computerzeitalters schien das Ende des Gruppenreisezeitalters einzuläuten: Jetzt konnte sich jede und jeder selbst eine Individualreise zusammenstellen. Der damalige Leiter von rhz reisen, Lukas Zellweger, erkannte diese Zeichen der Zeit: Damit die Reise für kulturinteressierte Gruppen weitergehen könnte, bräuchte es Weggefährten aus dem Kulturbereich.
So lernte rhz auf ihrer Weiterreise so angenehme und treue Begleiter kennen wie Volkshochschulen, Lehrerverbände, Seniorenuniversitäten, Alumni-Vereine und Fachgesellschaften. Und auch in jener Umbruchzeit am Ende des Kalten Krieges sah rhz eine Chance für innovatives Reisen: So begleitete eine rhz-Reisegruppe 1992, noch mitten in den Nachbeben des Zerfalls der UdSSR, mit einem Filmteam des Schweizer Fernsehens den russischen Star-Pianisten Vladimir Ashkenazy auf einer Benefiztour durch die eben erst unabhängig gewordenen Sowjet-Republiken. Dann, noch 1994, erkundete sie mit dem Islam-Experten Bassam Tibi das postsowjetische Zentralasien. Und rhz reisen hätte sich in der postsowjetischen Staatenwelt übrigens noch stärker engagieren können: Denn die Ukraine bot rhz die Übernahme seines staatlichen Tourismusdienstes aus Sowjettagen an. Aber Lukas Zellweger lehnte ab!
Und wieder änderten sich die Zeiten: rhz reisen erreichte auf seinem Weg das neue Jahrtausend. Aber auch das neue Jahrtausend erreichte die Reisewelt: Der 11. September, der sich globalisierende Terrorismus, der Arabische Frühling, der russische Angriff auf die Ukraine – und nicht zu vergessen: Corona! Es war an Lukas Zellwegers Nachfolger, Reto Schläpfer, herauszufinden, wie man ein Reiseunternehmen in Zeiten auf Kurs hält, in denen Reisen verboten ist; und offenbar hatte er es herausgefunden. Aber auch abgesehen von der Weltpolitik hat die Welt sich geändert. Sie wird digitaler, globaler, diverser – und diverser wird auch die Art, die Welt und ihre Bewohner zu betrachten. Dies stellt ein Reiseunternehmen, dessen statutarisches Ziel die «Kenntnisse über Wesensart und Kultur fremder Völker» ist, vor neue Herausforderungen: Was bedeutet «fremd» in einer so vernetzten Welt? Sind «Völker» Gebilde, die jedes eine «Wesensart» haben – so wie ein einzelner Mensch? Und wie hängt «Kultur» mit «Volk» zusammen? Und ist es sinnvoll, die Menschen als Angehörige von «Völkern» zu verstehen? Alles Fragen, die auch in der sich diversifizierenden Bildungswelt diskutiert werden – und deshalb können sie auch rhz reisen nicht kalt lassen.
So sind die Reiseleitenden bei rhz reisen nicht mehr wie in den Anfängen «Universalisten», sondern Fachspezialisten, die «ihre» Reisen nicht nur leiten, sondern auch inhaltlich konzipieren. Denn, wie gesagt: Die Welt ändert sich, die Zeiten ändern sich, und wir ändern uns auch. Das müssen wir ja, denn die Welt ist kein Museum und die Zeit nicht nur Vergangenheit. Aber in einem bleiben wir uns immer treu: In unserer Neugier, in unserer Lust am Fragen – Eigenschaften, die wir mit Ihnen teilen und teilen wollen. So sind unsere Reisen, wie sie es immer gewesen sind, Reisen von Neugierigen für Neugierige im Zeichen von «Wissen erleben». Und in diesem Zeichen freuen wir uns, die Reise mit Ihnen fortsetzen zu können – durch die Zeit, durch die Welt, durch die Geschichte, durch das Leben.