Sonderreise mit Stephan Sievers: Burgund

mit Dijon, Vézelay, Fontenay, Auxerre, Autun und Brionnais

Jenseits von Metropole und Weltmeer wob die sanfte und verborgene Landschaft des Burgunds schon seit frühem Mittelalter den Traum eigener Herrlichkeit: Ein Germanenstamm gab den Namen, die mächtigen Reformorden der Cluniazenser und Zisterzienser entstanden hier und die höfische Prachtentfaltung der Burgunderherzöge um Karl den Kühnen entzückte europaweit die Zeitgenossen des hohen Mittelalters.
Romanische und gotische Architektur, Malerei und Plastik erfuhren zwischen Dijon, Vézelay und Autun schöpferischen Ausdruck von wuchtiger Rafinesse und emotionaler Tiefgründigkeit, auf immer verbunden mit den Namen Wilhelms von Volpiano, Gislebertus von Autun und Claus Sluter.
Vieles von dem ist wie durch ein Wunder heute so frisch und eindringlich erfahrbar wie vor Jahrhunderten, dazu die zeitlose Anmut der Landschaft, der wehende Duft burgundischer Küche und die Verlockung des frühen Sommers – worauf warten wir?

REISEPROGRAMM

1. Tag (Sa): Kirche im Karst

Busfahrt von Zürich nach Baume-les-Messieurs    im französischen Jura. Das 200-Seelen-Dorf in eindrucksvoller Felslandschaft zählt offiziell zu den «plus beaux villages de France» und besitzt mit der Benediktinerabtei Saint-Pierre einen prächtigen Vertreter der Frühromanik. Am Nachmittag Weiterfahrt nach Dijon, wo wir gegen Abend ankommen. 3 Übernachtungen in Dijon.

2. Tag (So): Genius 1: Claus Sluter

Im Musée des Beaux-Arts entfaltet sich mit den Grabmälern der Burgundischen Herzöge die einfühlsame Gestaltungskraft des Bildhauers Claus Sluter, welche im Mosesbrunnen am Rande der Stadt zu Vollendung gelangt. Im Archäologischen Museum finden sich Spuren der Antike. Möglichkeit zu einer leichten Wanderung am Fluss Ouche entlang zurück bis in die Altstadt Dijons.

3. Tag (Mo): Genius 2: Die Querdenker von Tournus

Tournus, das durch sein Fischerdorf-Flair an der Saône fast südländisch wirkt, besitzt mit der Abteikirche von Saint-Philibert und der raffinierten Gewölbelösung einen Pionierbau der romanischen Architektur. Das Benediktinerkloster in Cluny entfacht am Nachmittag zwingend die visuelle Vorstellungskraft und erzählt eindringlich von der Dynamik des europäischen Ordenswesens auf dem Weg ins hohe Mittelalter. Unterwegs besuchen wir Preziosen romanischer Landarchitektur!

4. Tag (Di): Genius 3: Der Heilige Bernard

Das lichtdurchflutete, gotische Chorhaupt von St. Thibault zeigt eindrücklich auf, dass Virtuosität und Zerbrechlichkeit eins sein können. Weiterreise nach Flavigny, wo ein süsser Duft durchs märchenhafte Städtchen weht und man auf Spuren der Karolinger stösst. Die Abtei von Fontenay, im Grünen verborgen, entführt in die puristische und zugleich elegante Bauästhetik der Zisterzienser unter ihrem «mastermind» Bernard von Clairvaux. 3 Übernachtungen in Vézelay.

5. Tag (Mi): Genius 4: Meister steinerner Erzählung

Die «geisterfüllte» Anhöhe von Vézelay belohnt nach dem Aufstieg zur berühmten Abteikirche mit dem Eindruck architektonischen Schwebens: Tympana und Kapitelle erzählen mit genialem Schwung von Himmel und Hölle, während die bewegte Geschichte des Städtchens ganz irdische Dimensionen zeitigt. In Noyers-sur-Serein wandeln wir am Fluss entlang erneut durch eines der schönsten Dörfer Frankreichs: Wo ist hier die Zeit?

6. Tag (Do): Schimmelreiter und Wolkenschiff

Hoch über dem städtischen Panorama der Yonne fasziniert die Kathedrale von Auxerre durch gotische Pracht und Christus als romanischen Edelmann zu Pferd. In Saint-Germain führt die Krypta zu den ältesten Wandmalereien Frankreichs. Die Zisterzienser-Abteikirche von Pontigny entfaltet monumentale Rhythmik inmitten ländlicher Frühsommerstille.

7. Tag (Fr): Genius 5: Gislebertus

Durchs waldreiche Morvan geht es nach Autun: Stadttor, Theater und Tempelruine markieren das antike Augustodunum, während rund um die Kathedrale mittelalterliches Treiben nachschwingt. Im Palais des Musée Rolin begreift man angesichts von Meister Gislebertus’ unwiderstehlicher Eva die Unabwendbarkeit des Sündenfalls. 2 Übernachtungen in Autun.

8. Tag (Sa): Die kleine Cluny…

In Paray-le-Monial entfaltet sich, fast unangetastet von den Jahrhunderten, der Geist hochromanischen Bauens: Frommes Streben nach Form und Vollendung schuf hier eine elegante Gottesburg von kompaktester Wucht. Ein Abstecher ins südliche Brionnais führt schliesslich nach Ancy-le-Duc, wo sich der Ausdruckswille burgundischer Romanik mit grüner Ländlichkeit zu durchgeistigter Idylle verwebt.

9. Tag (So): Schweizer Burgund

Auf der landschaftlich eindrucksvollen Rückfahrt in die Schweiz machen wir einen ausgiebigen Halt in Payerne und verstehen sehenden Auges, in welchem Masse burgundischer Geist ästhetisch wie geschichtlich mit der Schweiz schönstem romanischen Bauwerk verwoben ist. Am späten Nachmittag Ankunft in Zürich.

Konzept und Leitung

Stephan Sievers

Kunstgeschichte

Antike, frühes Mittelalter und klassische Moderne bilden die inhaltlichen Pole seiner Reisen und Vorträge. Immer auf der leidenschaftlichen Suche nach dem Wesen der Kunst, heisst er Mitreisende gerne willkommen, die Lust an Dramaturgie mit schönen Spaziergängen und Gaumenfreuden verbinden möchten.

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Reisedatum

28.06.2025 bis 06.07.2025

Dauer

9 Tage

Preis

ab/bis Zürich

CHF 3560.–

Einzelzimmerzuschlag

CHF 590.–

Mindest-Teilnehmerzahl

12, maximal 18

Leistungen

  • Bequemer Reisebus ab/bis Zürich
  • alle Eintritte und Besichtigungen
  • Ausgesuchte Mittelklassehotels inkl. Frühstück
  • 8 Hauptmahlzeiten
  • Klimaneutral durch CO2-Kompensation