Sicilia Divina

Jahreswechsel, wo sich schon die Götter wohlfühlten

Reif für die Insel? Warum zum Jahreswechsel dann nicht auf die, wo die Schmiede des Hephaistos stand, Odysseus den Zyklopen blendete und die Tochter der Fruchtbarkeitsgöttin in die Unterwelt entführt wurde? Die Unsterblichen tummelten sich offenbar gerne auf Sizilien, und Gleiches gilt von den Sterblichen: Herrscher wie Dionys von Syrakus, Dichter und Gelehrte wie Archimedes – „Heureka!“ – sorgten mit ihrem Wirken für die Geschichten, ohne die für Goethe Italien kein Bild in der Seele machte.

REISEPROGRAMM

1. Tag (Mo): Anflug auf die Insel der Seligen

Flug nach Palermo. Ein erster Spaziergang an der Hafenpromenade von Castellammare stimmt uns auf die Reise ein. 2 Übernachtungen in Castellamare del Golfo.

2. Tag (Di): Sagenhaft – Schauplätze der Mythen

Schon der Gründungsmythos der Tempelanlage von Segesta – geflohene Trojaner sollen ihn erbaut haben – bezeugt die tiefe Verwurzelung der griechischen Kultur auf Sizilien. In Erice stehen die sagenumwobenen Tempel der Fruchtbarkeitsgöttinnen Astarte und Aphrodite. Das mittelalterliche Erice ist berühmt für sein Mandelgebäck und als Veranstaltungsort wissenschaftlicher Kongresse. Von der Wissenschaft zurück zum Mythos: In Trapani sind schon Schauplätze von Homers Epen verortet worden.

3. Tag (Mi): Im Tal der Götter: Agrigent

Der Reichtum von Agrigent nach dem Sieg über Karthago war sprichwörtlich. Auch Cicero dokumentierte hier einen seiner grössten Triumphe und zugleich den ersten Kunstraub. Wie eine moderne Skyline reihen sich die Tempel bis heute dem Besucher zum Grusse auf, während das Museum mit auserlesenen Ausstellungsstücken aufwartet. Das alte Jahr lassen wir in einer gemütlichen Trattoria ausklingen. 1 Übernachtung in Agrigent.

4. Tag (Do): Die Antike zu Füssen: Piazza Armerina

Auf 1.5 Hektaren Fussbodenmosaik sehen wir in der Villa Romana del Casale in Piazza Armerina wie in einem Bilderbogen einen Tag aus dem Leben eines römischen Patriziers sich vor unseren Augen entwickeln – vom Gang ins Bad bis zur Party. Im Laufe des Nachmittags grüssen die Zinnen der historischen Stadt Syrakus. 4 Übernachtungen in Syrakus.

5. Tag (Fr): Syrakus – ein Geschichtsdrama

Auftakt unserer Besichtigungen in der Stadt der Tyrannen, Philosophen und Mathematiker bildet ein gemütlicher Spaziergang durch die üppige Flora im antiken Steinbruch. Caravaggio erfand hier das Ohr des Dionys, und im Theater führte schon Aischylos seine Dramen auf. Im Labyrinth des Archäologischen Museums eröffnet uns jede Windung faszinierende Einblicke in die Geschichte der Stadt. Am Nachmittag bleibt Zeit für die idyllische Altstadtinsel Ortigia, hinter deren barocker Kulisse Antikes auf seine Entdeckung wartet.

6. Tag (Sa): Barocke Auferstehung

Das verheerende Erdbeben von 1693 liess die Städte Noto, Avola und Ragusa, abseits der Grand Tour gelegen, lange in Vergessenheit geraten. Aber nach sorgfältiger Restaurierung erstrahlen sie heute in neuem Glanz, und die barocke Kulisse der Stadt erfreut sich besonderer Beliebtheit sowohl bei Freunden des Gaumens wie auch des Kinos.

7. Tag (So): Wo Hephaistos regiert

Malerische Gassen und der atemberaubende Blick auf den Aetna und das Meer von Taorminas Theater aus machten den Ort schon im 19. Jahrhundert zum Anziehungspunkt für Touristen, die in malerische Landschaft eingebettete Zeugnisse der Antike sehen wollten. Die Einheimischen huldigen dem Aetna auf ihre Weise: So wissen etwa die hiesigen Winzer an dem Feuerberg die Qualität des Lavabodens zu schätzen. Und auch Catania verdankt seinen Reichtum dem Vulkan.

8. Tag (Mo): Arrivederci

Je nach Flugplan bleibt noch Zeit für Einkäufe oder letzte Besichtigungen. Mit einem letzten Blick auf den Aetna fliegen wir von der Insel der Götter über die Alpen nach Hause.