Bauhaus - Labor der Moderne

Eine Kunstschule mit Vision und Mission

Das 1919 von Walter Gropius und Henry van de Velde gegründete Bauhaus in Weimar markiert mit der Zusammenführung von Kunst und Handwerk einen Paradigmenwechsel auf den Gebieten von Architektur, Kunst, Theater, Lebensgestaltung und Design. 1925 verlegte das Bauhaus seinen Sitz nach Dessau, wo es 1933 durch die Nationalsozialisten geschlossen wurde. Die neuen, dem Thema gewidmeten Museen in Weimar und Dessau bieten Einsicht in die Reform der Kunstausbildung. Deren Anspruch, Architektur als Gesamtkunstwerk mit den anderen Künsten zu verbinden, wirkt bis in die Gegenwart. Mit der Gleichbehandlung der Geschlechter wurde das Bauhaus zur Talentschmiede einer höchst kreativen Generation von Kunstschaffenden von hoher Diversität. In das Thema einbezogen wird auch das Davor und Danach.

REISEPROGRAMM

1. Tag (Do): Zurück in die Zukunft – nach Weimar

Morgenflug nach Berlin und Busfahrt nach Weimar, Schmelztiegel von Klassik und Avantgarde. Wir flanieren durch die Stadt zur Herzogin Anna Amalia Bibliothek, die nach dem verheerenden Brand in altem Glanz neu erstrahlt. 4 Übernachtungen in Weimar.

2. Tag (Fr): Auf den Spuren der Bauhaus-Künstler

Als Auftakt vergegenwärtigen wir uns im Stadtmuseum, welche Rolle Weimar in der Klassik, der Gründerzeit, der Weimarer Republik, dem Nationalsozialismus und der DRR spielte. Vor diesem Hintergrund erfolgt unsere Auseinandersetzung mit dem «Staatlichen Bauhaus Weimar» im neuen Museum. Anschliessend lernen wir im Museum Neues Weimar die Vorläufer der Bauhaus-Künstler in adäquatem Ambiente kennen.

3. Tag: (Sa): Kunsthochschule mit Vision & Mission

Wir spazieren durch den Park an der Ilm zum «Haus am Horn», dem ersten Musterhaus im Bauhaus-Stil. Auf dem Rückweg besuchen wir Goethes Gartenhaus, das Römische Haus und die als Bierkeller errichtete Parkhöhle, die von den Nazis in einen Bunker umgewandelt wurde. Am Nachmittag sehen wir den Henry-van-de-Velde-Bau der Bauhaus Universität Weimar und den historischen Friedhof mit der Fürstengruft, in der auch Goethe beigesetzt ist. Wer noch mag, beschliesst den Nachmittag mit dem Besuch der Herder- und der Jakobskirche.

4. Tag (So): Zu Designern und Denkern

Wir befassen uns weiter mit dem Schaffen von Henry van de Velde bei einem Besuch des von ihm gebauten Hauses «Hohe Pappeln». Weimar ist ein Ort der Weltliteratur. Im Wohnhaus des Dichterfürsten Goethe fragen wir uns, inwiefern seine Ideen das Bauhaus beeinflusst haben. Die Nationalsozialisten haben das Bauhaus geschlossen, seine Künstler als «entartet» verfolgt. Ein Besuch der Gedenkstätte Buchenwald gehört deshalb zum Programm (fakultativ).

5. Tag (Mo): Goethe und Schiller

Am Vormittag widmen wir uns dem Nietzsche-Archiv, dessen von van de Velde gestaltete Inneneinrichtung ebenso aussergewöhnlich ist wie das Denken Nietzsches. Mit dem Bus reisen wir nach Leipzig weiter und besuchen unterwegs das «Dessau-Wörlitzer Gartenreich», das heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. 2 Übernachtungen in Leipzig.

6. Tag (Di): Hausbau fürs Bauhaus

Das Museum der bildenden Künste in Leipzig ist eines der schönsten Museumsgebäude des 21. Jahrhunderts mit einer hervorragend präsentierten Sammlung deutscher Kunst vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Vorbildlich ist auch die Vermittlung der DDR-Kunst. Am späteren Nachmittag besuchen wir die berühmten Bach-Kirchen.

7. Tag (Mi): Bauhaus in Dessau

Busfahrt nach Dessau, das im Krieg fast ganz zerstört und als Planstadt der DDR neu erbaut wurde. Wir konzentrieren uns deshalb auf die wenigen wieder hergestellten Bauwerke des Bauhauses Dessau und das neue Bauhaus-Museum, das vor allem dokumentarische Exponate zeigt. Höhepunkte sind die Gebäude der Bauhaus-Universität sowie die Wohn- und Atelierhäuser der Bauhausmeister Klee, Kandinsky und Feininger sowie das von Gropius entworfene Arbeitsamt. Weiterreise und 1 Übernachtung in Berlin.

8. Tag (Do): Kunst im Bunker

Im ehemaligen Bunker aus der Zeit des NS-Staates, der dem Experiment «Bauhaus» in Deutschland ein Ende setzte, seine Vertreter verfolgte und ihre Kunst als «entartet» verurteilte, betrachten wir während einer Führung die private Sammlung zeitgenössischer Kunst des Ehepaares Boros, die «Boros Collection». Zum Abschluss tauchen wir auf der Museumsinsel in der Alten Nationalgalerie in die Kunst vor dem Bauhaus ein. Am Abend Rückflug von Berlin nach Zürich.

Konzept und Leitung

Dr. Matthias Frehner

Kunsthistoriker, Publizist

Nach dem Studium der Kunstgeschichte, neueren deutschen Literatur und der klassischen Archäologie, Dissertation über die Geschichte der Schweizer Eisenplastik. Konservator der Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» von 1989 bis 1996. Anschliessend Kunstredaktor der Neuen Zürcher Zeitung und von 2002 bis 2016 Direktor des Kunstmuseums Bern. 2016 bis 2018 Direktor Sammlungen Kunstmuseum Bern und Zentrum Paul Klee. Publikationen u.a. zu Giovanni Segantini, Ferdinand Hodler, Félix Vallotton, Giovanni Giacometti sowie zum Thema Raubkunst. Seine vielfältigen Beziehungen ermöglichen Begegnungen und öffnen Türen, was er gerne mit kunstinteressierten Mitreisenden teilt.

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Reisedatum

26.06.2025 bis 03.07.2025

Dauer

8 Tage

Preis

ab / bis Zürich

CHF 3140.–

Einzelzimmerzuschlag

CHF 440.–

Mindest-Teilnehmerzahl

12, maximal 25

Leistungen

  • Flug Zürich – Berlin – Zürich
  • Bequemer Reisebus
  • Alle Eintritte und Besichtigungen
  • Gute Mittelklassehotels, Halbpension
  • Klimaneutral durch CO2-Kompensation