Alumni Basel-Reise Japan
Entdeckungen zwischen Tradition und Moderne
Wer heutzutage nach Japan reist, taucht in eine zugleich vertraute wie
fremde Welt ein. Einerseits ist Japan ein moderner Industriestaat mit demokratischen Institutionen, der auf vielen Ebenen mit Europa und den USA zusammenarbeitet. Andererseits ist Japan von einer reichen Tradition geprägt,
die sich bis ins späte 19. Jahrhundert ohne westlichen Einfluss entwickelt hat.
Auf dieser Reise wollen wir sowohl die kulturelle, religiöse und philosophische Tradition kennenlernen, als auch den Schritt Japans in die moderne Welt
nachvollziehen. Wir begeben uns auf die Suche nach der japanischen Ästhetik in alten Tempeln sowie in moderner Kunst und Architektur. Beim Besuch
eines Zen-Tempels und der Übernachtung in einem Kloster erleben wir den
Buddhismus hautnah. Wir stürzen uns ins Getümmel der Märkte und Einkaufsmeilen, pilgern aber auch auf den Spuren des Mönchs Kukai und lernen
das Leben ausserhalb der grossen Städte kennen.
Höhepunkte aus dem Programm:
- Moderne Urbanität in Tokyo und Osaka
- Japans Kulturerbe in den alten Kaiserstädten Kyoto und Nara
- Übernachtung in einem buddhistischen Kloster auf dem heiligen Berg Koya-san
- Pilgern in der ländlichen Idylle Shikokus
- Japanische Ästhetik im traditionellen Kunsthandwerk sowie in der modernen
Kunst und Architektu
REISEPROGRAMM
1. – 2. Tag (Fr – Sa): In den Fernen Osten
Flug nach Tokyo, wo wir am Morgen des 2. Tages landen. Wir beginnen unsere Reise mit einem gemütlichen Spaziergang durch den Park des Meiji-Schreines. Hier werden Kaiser Meiji und seine Gattin verehrt, die die Öffnung und Modernisierung Japans im 19. Jahrhundert vorangetrieben haben. Wir schlendern weiter und erleben die Szene-Viertel Harajuku und Shibuya. Bei der berühmten Hachiko- Statue überqueren wir die belebteste Strassenkreuzung der Welt. 1 Übernachtung in Tokyo.
3. Tag (So): Der Weg in die Moderne
Heute fahren wir ins Landesinnere und studieren dort die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts. Die zum UNESCOWelterbe gehörende Seidenfabrik Tomioka wird uns vor Augen führen, wie Japan nach seiner Öffnung zum Westen in atemberaubendem Tempo die Modernisierung vorwärtstrieb. Zugleich beherbergt Tomioka den 1400 Jahre alten Nukisaki-Schrein, an dem der Gott der Weberei und Landwirtschaft verehrt wird. 1 Übernachtung in traditionellem Ryokan in Nagano.
4. Tag (Mo): Landschaftsgärten und Samurais
Wir reisen mit dem Zug zunächst durch die Berge, dann am Japanischen Meer entlang, nach Kanazawa. Die Stadt ist noch immer ein Geheimtipp für Japanreisende. Neben einem der schönsten Landschaftsgärten Japans werden wir uns in der gut erhaltenen Altstadt mit der Vergangenheit der Samurais auseinandersetzen. 1 Nacht in Kanazawa.
5. Tag (Di): Zen-Philosophie
Wir besuchen das Museum des wohl berühmtesten japanischen Philosophen Nishida Kitaro (1870-1945). Nishida geniesst weltweiten Ruhm, da er westliche Philosophie mit japanischen Traditionen, vor allem mit dem Zen-Buddhismus verbunden hat. Das Museum wurde von Tadao Ando erbaut und ist somit nicht nur philosophisch, sondern auch architektonisch von grossem Interesse. Am Nachmittag Weiterfahrt zum wichtigsten Zen-Tempel Japans, dem Eiheiji. Dort erleben wir den Zen-Geist inmitten eines eindrucksvollen Zedernwaldes und erhaschen einen Blick auf das tatsächliche Leben der Zen-Mönche. Am Abend fahren wir mit dem Zug nach Kyoto. 4 Übernachtungen in Kyoto.
6. Tag (Mi): Stadtspaziergänge
Wir beginnen unsere Erkundung Kyotos mit den «östlichen Bergen». Vom berühmten Kiyomizu-Tempel geniessen wir den Ausblick über die Stadt. Von dort schlendern wir durch die Altstadt, bevor wir den «Weg der Philosophie » betreten, den Nishida Kitaro einst für seine Gedankengänge genutzt hat. Der Weg verbindet den geheimnisvollen Tempel Nanzenji und den für seine dezente Ästhetik berühmten Silbernen Pavillon (Ginkakuji). Nach der Mittagspause tauchen wir ein in das moderne Stadtzentrum und besuchen u.a. den quirligen Nishiki-Markt, auf dem man regionale Lebensmittel probieren kann.
7.-8. Tag (Do-Fr): Die kulturelle Hauptstadt
Zwei weitere Tage widmen wir uns dem reichen kulturellen Erbe der ehemaligen Kaiserstadt. Mit Zeit und Musse lernen wir einige der bekanntesten kulturellen Schätze Japans kennen. Überdies ist Kyoto eine der wenigen Städte Japans, die man gut mit dem Fahrrad erkunden kann. So radeln wir am Kamo-Fluss entlang, müssen unsere Räder jedoch abstellen, um Hunderte von roten Schreintoren am Fushimi-Inari-Schrein zu durchschreiten. Zudem gibt es Freiraum für Entdeckungen und Einkäufe in Eigenregie.
9. Tag (Sa): Das Paradies auf Erden
Unsere Weiterreise führt uns in die idyllische Ortschaft Uji, wo wir zu einer traditionellen Teezeremonie erwartet werden – ein ganz besonderes Erlebnis! Dieses Dorf ist nicht nur für seinen Grüntee, sondern auch für den Byodo-in, einen Tempel, der das Reine Land symbolisiert, berühmt. Für dieses Paradies auf Erden lassen wir uns genügend Zeit, bevor wir nach Nara weiterreisen. Während einem Zwischenstopp in Ikaruga besuchen wir die Tempelanlage Horyu-ji, auf deren Gelände die ältesten Holzbauten der Welt zu sehen sind, die auch zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. 2 Übernachtungen in Nara.
10. Tag (So): Zum Ursprung des Buddhismus in Japan
Nara war die erste Hauptstadt nach der Einführung des Buddhismus aus Korea im 6. Jahrhundert. Dies gibt uns Gelegenheit, in die Welt der buddhistischen Tempel einzutauchen. Wir besuchen unter anderem den Tempel Todai-ji, in dessen Halle wir uns den Daibutsu, den grössten bronzenen Buddha der Welt, ansehen, der aus dem 8. Jh. erhalten geblieben ist. Weitere Tempel und Schreine sind in eine grosszügige Parkanlage eingebettet, in der auch «heilige» Hirsche leben.
11. Tag (Mo): Heiliger Berg Koya-San
Per Bus geht es auf den Koya-San, eine der wichtigsten Stätten des Shingon-Buddhismus. Eine Übernachtung in einem der Tempel gibt uns die Möglichkeit, in die harmonische Stimmung dieser bedeutenden Tempelanlage einzutauchen und die einmalige Atmosphäre zu geniessen. Durch den Wald mit japanischen Riesenzedern geht es zum Oku-no-in-Tempel, wo der Shingon-Gründer Kukai (774-835) bestattet ist oder – wenn wir der Heiligenlegende Glauben schenken – seit Jahrhunderten in tiefer Meditation weilt. 1 Übernachtung im Tempel in traditionellem Zimmer auf Tatami-Matten.
12. Tag (Di): Pilgern auf Kukais Spuren
Nachdem wir der morgendlichen Meditationszeremonie beiwohnen, setzen wir auf die Insel Shikoku über. Hier befindet sich der Geburtsort Kukais sowie eine 88 Tempel umfassende Pilgerroute, die seit Jahrhunderten von japanischen Gläubigen begangen wird. Wir tun es den Pilgern gleich und folgen dieser Route und erwandern die ersten 9 Tempel. Am Abend führt unsere Reise mit dem Zug weiter nach Takamatsu. 1 Übernachtung in Takamatsu.
13. Tag (Mi): Auf die Kunstinsel Naoshima
Am Vormittag nehmen wir die Fähre auf die berühmte Kunst-Insel Naoshima. Wir lassen uns Zeit, den vom Stararchitekten Tadao Ando errichteten Museumskomplex zu erkunden. Doch die Kunstwerke sind nicht nur im Museum zu bewundern, sondern auch unter freiem Himmel! Am Nachmittag verlassen wir Naoshima und setzen mit der Fähre wieder auf die Hauptinsel Honshu über. 1 Übernachtung in Kurashiki.
14. Tag (Do): Wabi-Sabi and Beyond
Am Vormittag besuchen wir das Städtchen Bizen, das für seine Keramik berühmt ist. Die hier hergestellten Töpferwaren erfüllen das Ideal des Wabi-Sabi, das von japanischen Teemeistern besonders geschätzt wird. Nach dem Mittagessen besteigen wir den Schnellzug, der uns nach Himeji, zur größten erhaltenen Burg Japans bringt. Wir beschließen den Tag in Osaka, Japans zweiter großer Metropole. Lust auf Oktopus-Bällchen oder giftigen Igelfisch? Im futuristischen Dotombori-Viertel essen wir lokale Spezialitäten und erleben das grelle Nachtleben, das von unzähligen Leuchtreklamen erhellt wird. 1 Übernachtung in Osaka.
15. Tag (Fr): Heisse Quellen in Hakone
Am Morgen steigen wir in den Schnellzug nach Hakone. Die Gegend um Hakone ist bekannt für ihre Thermalbäder (auch im Haus) und ein beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner Tokyos. Natürlich bietet sich uns auch Gelegenheit, in einem Onsen zu entspannen. 1 Übernachtung in traditionellem Ryokan in Hakone.
16. Tag (Sa): Am Fusse des Fuji
Auf dem Weg nach Tokyo besuchen wir einen der fünf Fuji- Seen und erhaschen mit etwas Glück Blicke auf den heiligen Berg Fuji, der sich hinter den Seen erhebt. Weiterfahrt in die Hauptstadt, wo wir am Nachmittag ankommen. 3 Übernachtungen in Tokyo.
17. – 18. Tag (So – Mo): Tokyos Kontraste
Zwei volle Tage sind der Erkundung der Hauptstadt gewidmet. Nach dem Besuch des Edo-Tokyo-Museums, in dem wir die Geschichte der Metropole in Neuzeit und Gegenwart erleben, tauchen wir in das emsige Treiben des Ginza-Quartiers ein, eine der berühmtesten Einkaufsmeilen der Welt. Wir besuchen den Ueno-Park mit einigen der wichtigsten Museen Japans, wie z.B. dem Nationalmuseum oder dem UNESCO-geschützten Museumsbau von Le Corbusier. Es bleibt auch Zeit, weitere Erkundungen in Eigenregie zu unternehmen.
19. Tag (Di): Abschied von Japan
Rückflug in die Schweiz, wo wir gegen Abend landen.
Konzept und Leitung
Dr. Paulus Kaufmann
Japanologie, Philosophie
Paulus Kaufmann hat Philosophie und Japanologie in Hamburg, Zürich und Fukui (Japan) studiert. Bei seinem ersten Japan-Aufenthalt war er erstaunt, dass nicht alle Japaner als Firmenangestellte arbeiten und auch keineswegs immer ernst und streng sind. Inzwischen hat er aber mehr als drei Jahre in Japan gelebt und das Land in all seiner Vielfalt und Faszination kennengelernt. Er unterrichtet über verschiedene Themen der japanischen Kultur an den Universitäten in München und Zürich, vor allem interessiert er sich für die Philosophie und Religion Japans. Darüber hinaus moderiert er öffentliche philosophische Diskussionen und trinkt gerne Tee.
MEHR LESENReisedatum
11.04.2025 bis 29.04.2025
Dauer
19 Tage
Preis
ab/bis Zürich
CHF 11720.–
Zuschlag Einzelzimmer
CHF 2350.–
Mindest-Teilnehmerzahl
14, maximal 20 Teilnehmende
Leistungen
- Flüge mit Swiss Zürich - Tokyo - Zürich
- Täglich Frühstück, 7 Hauptmahlzeiten
- Übernachtungen in 4*-Hotels, 1 Übernachtung auf Tatami-Matten im Kloster, 2 Übernachtungen in traditionellen Ryokans
- Bequemer Reisebus, Zugfahrten und Fährenüberfahrten gemäss Programm
- Qualifizierte Studienreiseleitung und Deutsch sprechende lokale Reiseleitung
Teilnahme
Diese Reise ist auch für nicht-Alumni buchbar.